Der Herbst hält Einzug in unser Leben und das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Während die Luft immer kühler wird und die Nächte uns mit sternklarem Himmel in ihren Bann ziehen, zieht sich die Natur immer weiter zurück. Bäume und Sträucher sammeln Kraft und ziehen wichtige Nährstoffe zurück in ihre Mitte – die Blätter färben sich dabei leuchtend gelb und rot, bis sie vertrocknet von ihren Ästen fallen. Und auch die Tierwelt bereitet sich auf den nahenden Winter vor und häufen Vorräte für den Winter an.
Der Blick nach Innen
Und auch uns zieht es mit der Kälte jetzt am liebsten nach drinnen – das Zuhause wird zum kuscheligen und gemütlichen „Nest“. Wie bei den Pflanzen erleben auch wir dabei eine Wende nach Innen. Denn nach Frühling und Sommer, die für Wachstum und Lebendigkeit stehen, beginnt im Herbst und Winter die Zeit der Einkehr, des Nach-Innen-Gehens.
Das dominierende Yin-Organ dieser Phase ist die Lunge, die als Ort der Atmung für den Austausch des Qi steht.Ihr Gegenstück ist das Yang-Organ Dickdarm. Bei beiden dreht sich alles um das Aufnehmen und Loslassen: Während die Lunge frische Luft aufnimmt, und verbrauchte Luft ausatmet, nimmt der Dickdarm wertvolle Nähr- und Mineralstoffe auf, während er überflüssige Inhalte nach außen abgibt.
Neuem eine Chance geben
Gerade das Fallen- und Loslassen überflüssiger Dinge ist ein zentrales Thema im Herbst. Denn in dieser Wandlungsphase, die dem Element Metall zugeordnet wird, stehen vor allem Intuition und Klarheit im Fokus. Das bedeutet, dass nicht nur eine körperliche, sondern auch eine geistige Reinigung einsetzt. Denn gerade wenn das Element Metall in Balance ist, vertrauen wir viel häufiger unserem Instinkt – es fällt uns leichter, Ballast abzuwerfen, Dinge zu Ende zu bringen und auf unser Bauchgefühl zu vertrauen. Konkret kann uns das z.B. dabei helfen, schlechte Gewohnheiten abzulegen, wie Verschwendungssucht oder Geiz. Aber auch Bindungsprobleme können wir in dieser Phase in den Griff bekommen.
Wie lässt sich das Element Metall stärken?
Um uns in dieser Phase der Veränderung zu stärken können wir die innere Einkehr mit ausgleichender Ruhe unterstützen – Atemübungen, Meditation und Akupunktur helfen uns dabei. Unser Geist findet dabei nicht nur Ruhe, sondern auch endlich Zeit um Fragen zu klären, die uns schon lange beschäftigen. Wichtig ist es dabei vor allem eine gute Balance zwischen Ruhe und Stärkung zu finden. So bilden Körper und Geist eine harmonische Einheit. Deswegen ist es gut, wenn wir auch unserem Körper etwas Gutes tun, indem wir unser Immunsystem auf die kommende Kälte vorbereiten. Auch wenn es uns bei klirrend kalten Temperaturen eher ins beheizte Zuhause drängt – gerade jetzt hilft uns Bewegung an der frischen Luft dabei, unsere Lunge an die kühle Luft zu gewöhnen. Denn eine ausgeglichene Lunge sorgt für Stabilität im Leben und öffnet unseren Geist für Neues.
Schärfe bringt Schwung in den Herbst
Wie wäre es zum Beispiel damit, im Herbst auch geschmacklich etwas neues auszuprobieren? Zum Element Metall gehört die Geschmacksrichtung scharf, und das passt wunderbar in die kalte Zeit, denn gerade feurige Gewürze regen unseren Stoffwechsel an und geben uns ein wärmendes Gefühl. Besonders lecker sind frischer Ingwer und Chilis. aber auch getrocknete Gewürze wie Basilikum, Kardomom und Koriander sorgen für Abwechslung. So hat der Herbstblues keine Chance! Besonders gut eignen sich gekochte Mahlzeiten, bestenfalls auch am Morgen. Kalte Gerichte und Rohkost sollten wir hingegen meiden.
Besonders Karotten und Kürbis enthalten wichtige Nährstoffe, die unsere Lunge stärken. Mit ihren leuchtenden Orangetönen sorgen sie darüber hinaus für tolle Farbtupfer auf dem Teller – das sorgt für gute Stimmung, gerade wenn es draußen eher grau und neblig ist. Als Snack für Zwischendurch eignen sich Mandeln, denn sie sorgen für eine sanfte Befeuchtung der Lunge. Das ist gerade wichtig, wenn wir uns viel in Räumen mit trockener Heizungsluft aufhalten. Die Mandeln können z.B. einfach im Ganzen in der Pfanne angeröstet werden, oder gehacktes Topping in wärmenden Suppen für Biss sorgen.

Wärmende Gemüsesuppe mit Quinoa
Zutaten:
- 120 g Quinoa
- 2 El Öl
- 1 Zwiebel
- 200 g Karotten
- ½ Hokkaidokürbis
- 2 Frühlingszwiebeln
- 2 L Gemüsebrühe
- 1 TL Reisessig
- 1 TL Kurkuma
- 1 kleine Knolle Ingwer
- 4 EL Sojasauce
- 1 EL frische Petersilie
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1. Zwiebel schälen und mit Karotten und Kürbis in Stücke schneiden. Die Frühlingszwiebeln zusammen mit der Petersilie waschen und beides fein hacken. Die Ingwerknolle von ihrer Schale befreien – das geht besonders leicht mit einem Teelöffel, der einfach über die Schale gerieben wird. Den geschälten Ingwer dann ebenfalls klein hacken.
2. Topf erhitzen, Quinoa zugeben und anrösten. Dann das Öl in den Topf gießen und zunächst die Zwiebelwürfel zusammen mit dem fein gehackten Ingwer kurz anbraten. Dann Karotten- und Kürbisstücke zugeben und mit Kurkama würzen. Nach ca. 10-15 Minuten Salz und Pfeffer nach Geschmack unterrühren und dann mit der Gemüsebrühe ablöschen.
3. Reisessig zugeben und die Brühe ca. 15 min köcheln lassen. Dann den Topf vom Herd nehmen, Frühlingszwiebelringe zugeben, Sojasauce unterrühren und nach kurzer Wartezeit mit Petersilie bestreut servieren.