Mit Unterdruck Energieblockaden lösen:
Schröpfen in der TCM

Die Traditionelle Chinesische Medizin kennt verschiedenste ganzheitliche Heilverfahren, darunter die Akupunktur, Akupressur und die chinesische Kräutertherapie. Zu den ältesten apparativen Therapieverfahren zählt jedoch das Schröpfen. Diese bewährte Heilmethode wurde bereits vor vielen tausend Jahren in China, aber auch in Europa praktiziert. Mit dem Schröpfen wird das Qi, also die Lebensenergie, durch das Auflösen von Blockaden harmonisiert. So kann der Energiefluss effektiv stimuliert und die Gesundheit und das Wohlbefinden nachhaltig gesteigert werden.

Doch wie läuft eine Schröpftherapie eigentlich genau ab? Zunächst muss der Rücken sorgfältig nach muskulären Verhärtungen abgetastet werden. Zudem werden die Schröpfpunkte nach dem Verlauf der Meridiane ausgewählt. Diese Punkte stehen wiederum mit den inneren Organen in Verbindung – die Behandlung kann somit auch dort ihre Wirkung entfalten. Wurden alle Therapiepunkte auf dem Rücken festgelegt, kann das Schröpfen beginnen. Dafür werden gläserne Schröpfköpfe mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern verwendet. Damit in den glockenförmigen Gläsern Unterdruck entsteht, wird die Luft im Inneren mit einer Flamme erhitzt. Setzt man das Glas nun schnell auf die Haut, wird diese durch den entstandenen Unterdruck angesogen. Statt dem klassischen Erwärmen der Gläser wird der Unterdruck häufig auch durch spezielle Absaugvorrichtungen erzeugt, z. B. durch Gummibälle oder Pumpen. Das Schröpfen verbessert an den jeweiligen Stellen die Durchblutung, entschlackt die Zellen und löst Verspannungen.

Nach maximal 15 Minuten werden die Gläser von den Hautpartien entfernt. Zurück bleiben kreisrunde schmerzfreie Blutergüsse, die nach ein paar Tagen wieder vollständig verschwinden. Bei dieser Variante des Schröpfens handelt es sich um das trockene Schröpfen. Daneben gibt es auch noch das blutige Schröpfen: Dabei wird die Haut zunächst desinfiziert und anschließend mit einer dünnen Nadel eingeritzt. Durch den Unterdruck in den Gläsern wird das Blut aus den Schnittwunden gezogen – so können die inneren Organe noch stärker beeinflusst werden. Einige Therapeuten setzen diese Variante vor allem bei akuten und das trockene Schröpfen bei chronischen Beschwerden ein. Die dritte Variante ist die sogenannte Schröpfmassage. Dafür wird die Haut eingeölt und die Schröpfgläser darauf hin und her bewegt. Dank des Unterdrucks erreicht man damit eine stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als mit einer klassischen Massage.

Besonders erfolgreich ist das Schröpfen bei Beschwerden wie Migräne, Muskelverspannungen, Bluthochdruck, Müdigkeit, Erkältungen, Nierenschwäche und Rheuma. Von der Optik der Behandlung sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen: Das Schröpfen zieht höchstens ein wenig und hinterlässt auch danach maximal das Gefühl eines leichten Muskelkaters.